eMuseum
-
[Online-Ausstellung] '30 Jahre Sammlung Roth'
- 1. Begrüßung und Einführung
- 2. Der Tresor wird geöffnet
- 3. Ein Film zur Einführung
- 4. Ein historischer Rundgang
- 5. Die Highlights der Sammlung
- 6. Experten im Gespräch (Videos)
- 7. Münzen als Medien
- 8. Forschung und Lehre
- 9. 3D-Modellierung
- 10. Ein interaktiver Zugang
- 11. Das 'Making of'
- 12. Glossar
- 13. Bibliografie
- 14. Dank und Impressum
Detailbeobachtungen
Julians Bart
Die obige Gegenüberstellung zeigt deutlich, dass der Bart Julians im Laufe seiner kurzen Regierungszeit immer länger wurde. Der links abgebildete Avers einer Prägung aus Trier vom Beginn der Herrschaftszeit Julians (361 n. Chr.) zeigt noch eine Büste des Herrschers aus der frühesten Phase: Der Kaiser ist hier in der seit Konstantin (reg. 306–337) gängigen Darstellungstradition ohne Bart dargestellt. Auf der mittleren Münze aus Sirmium im heutigen Serbien trägt Julian bereits einen dichten, aber noch vergleichsweise kurzen Vollbart: die Prägung datiert wohl in die frühe Phase der Konsolidierung der Alleinherrschaft im Jahr 362. Das Porträt der rechts dargestellten Münze schließlich zeigt Julian mit seinem legendären ‚Philosophenbart‘. Die Prägung ist Ende 362 oder im Frühjahr 363 in Antiochia, dem heutigen Antakya in der Osttürkei, entstanden. Solch eine dramatische Veränderung des Porträts in einem durchaus überschaubaren Zeitraum ist in der römischen Herrscherikonografie nur äußert selten anzutreffen. Um den kaiserlichen Bartwuchs zu verstehen, wird auf der nächsten Seite ein näherer Blick auf die Zusammenhänge zwischen den biografischen Hintergründen und den politischen Entwicklungen der Regierungszeit Julians geworfen. (dn)