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Bei Ziegler 1989 (Kilikien) Nr. 630 und 669 sind die beiden Düsseldorfer Tyche/Sandan-Stücke vertauscht: Inv.-Nr. Ls4252.32.74 und Ls4252.32.75 zeigen beide das Bildnis der Stadttyche auf der Vs. und den auf dem Tier stehenden Sandan auf der Rs., einmal jedoch als hellenistische, einmal als pseudo-autonome kaiserzeitliche Prägung.
- Ls4252.32.74 (2,66g - 6h - 16,5mm) ist eine hellenistische Prägung mit einer mauerbekrönten Stadttyche auf der Vs., publiziert von Ziegler 1989 (Kilikien) unter Nr. 630.
- Ls4252.32.75 (3,26g - 12h - 15,6mm) ist eine kaiserzeitliche Prägung (= RPC III Nr. 3310) mit einer verschleierten Stadttyche auf der Vs., publiziert von Ziegler 1989 (Kilikien) unter Nr. 669.
Griechische Münzen in der Römischen Kaiserzeit
Als der Adoptivsohn Caesars, genannt Octavianus, im Jahre 27 v. Chr. zum Augustus erhoben wurde, merkten die griechischen Bewohner des Römischen Reiches, dass die Bürgerkriege der späten Republik vorbei waren. Das neue System des Prinzipates versprach Frieden und eindeutige Ansprechpartner in Rom, die die städtischen Honoratioren in das Herrschaftssystem einbanden. Die Städte begannen wieder zu prosperieren. Die nun hergestellten städtischen Münzen bestanden überwiegend aus Bronze. Sie sind Zeugnisse des Selbstverständnisses der Städte und deren Verhältnis zum römischen Kaiserhaus. Die Vorderseiten trugen nun anstatt von Götterbildern überwiegend die Porträts von Angehörigen des Kaiserhauses. Auch die Rückseiten konnten in Bezug auf Rom gestaltet sein. Einen größeren Umfang nahmen hier jedoch Bilder in unmittelbarem Bezug auf die Stadt selbst ein. Am häufigsten waren Darstellungen der städtischen Gottheiten, ihrer Begleiter und Attribute. Die Münzen sangen ein Städtelob mit Strophen auf das ehrwürdige Alter und die Zugehörigkeit zur griechischen Koiné. Sie zeigen die lokalen Heroen und Mythen. Der Schmuck der Stadt mit Architektur und berühmten Skulpturen ist auf den Münzen zu sehen. Homer, Herodot und andere Vorfahren (‚viri illustres’) trugen zum Ruhm der Stadt bei. Mit Stolz präsentiert man die Festspiele und die Ehrentitel der Stadt, um die man mit anderen Städten konkurrierte. Ab Mitte des 3. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage, so dass es zunehmend unattraktiv wurde, eigenes Geld zu produzieren. In der Regierungszeit des Tacitus (275/276 n. Chr.) gaben auch die letzten Prägeorte die Herstellung städtischen Geldes auf. In Alexandria dagegen endet die reguläre Münzprägung 295/296 bzw. mit dem Usurpator Domitius Domitianus 297/298 n. Chr.