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Die Zeit der Tetrarchie


Quellenlage - Zur Bedeutung der Münzprägung

 

„Diokletian, der ein Meister im Erfinden von Verbrechen und Anstiften zu Untaten war, konnte, weil er alles ruinierte, nicht einmal von Gott seine Hände lassen.“   (Laktanz, Über die Todesarten der Verfolger 7,1 – Übers. von A. Städele)

 

Das voranstehende Zitat stammt aus einem Werk des christlichen Autors Laktanz, der als Zeitgenosse über die Herrschaft der Tetrarchen berichtet. Seine Schriften besitzen, da ansonsten kaum literarische Zeugnisse erhalten geblieben sind, eine herausragende Bedeutung für die Erforschung der Epoche. Jedoch wird bereits in diesem kurzen Ausschnitt deutlich, dass Laktanz Diocletian gegenüber stark voreingenommen ist. Ursache sind die von den Tetrarchen initiierte Christenverfolgung. Durch ihre Handlungen werden die Herrscher für Laktanz zu Personae non gratae, weshalb seine Informationen besonders kritisch geprüft werden müssen.

Durch das Fehlen von umfassenden und verlässlichen literarischen Quellen kommt den Münzen eine zentrale Bedeutung für das Verständnis der tetrarchischen Herrschaft zu. Als unmittelbare Zeugnisse ermöglichen sie uns Einblicke in das Selbstverständnis der Herrscher, helfen bei der Lösung chronologischer Fragen und sind für ein differenziertes Verständnis der neuen Herrschaftsordnung von immenser Bedeutung. Zudem waren Münzen schon in der Antike eine Massenware. Die große Menge an überlieferten Objekten wurde in der Vergangenheit gründlich aufgearbeitet und ermöglicht der Forschung eine Vielzahl an inhaltlichen und methodischen Ansätzen.