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Woran erkennt man die "Stadttyche"?
Erst durch bestimmte beigefügte Objekte wird aus einem Idelabildnis eine konkrete Personifikation oder Gottheit. Solche identifizierenden Attribute erklären den Charakter einer Figur und stammen aus der (mythischen) Frühzeit, sind aber oft bis heute noch selbsterklärend und verständlich. Im Fall der "Stadttyche" sind es folgende Objekte:
Mauerkrone: Diese Art von Krone sieht aus wie eine Stadtmauer mit Mauerzinnen und/oder Türmen. Sie ist ein Symbol, welches auch schon in vorhellenistischer Zeit existierte. Bei den Hethitern zum Beispiel trugen Göttinnen diese Krone auf Abbildungen, bei den Assyrern Königinnen. Auch tauchte die Mauerkrone im 4. Jahrhundert v. Chr. auf Münzen in Zypern und Kilikien auf, getragen wurde sie dort von Aphrodite, stellte aber kein distinktives Merkmal dieser Göttin dar. Die Mauerkrone ist somit kein Motiv, welches nur der Stadttyche zuzuordnen war, das aber ihren Charakter als Beschützerin der Stadt perfekt ins Bild setzt.
Ähren, Mohn und Trauben: Ähren und Mohn standen für Fruchtbarkeit: Ähren, weil sie die wichtigste Nahrungsgrundlage waren und die Mohnkapsel besonders wegen ihres Samenreichtums. Diese Pflanzen zusammen mit den Früchten wiesen auf Wohlstand hin, welcher von Dauer war, da diese Pflanzen nicht alle zur selben Zeit wuchsen und man so zu verschiedenen Momenten im Jahreslauf ernten konnte. [LMS]