eMuseum

Detailbeobachtungen


Beim Barte des Kaisers

An­tike Münzen waren nicht nur Wert­objekte, sie dienten den Herr­schen­den auch als Kommunika­tions­medium. Trotz ihrer ge­ringen Größe, ihrer ungünstigen Form, ihrer Ein­farbigkeit und ihrer geringen Relief­tiefe konnten die Bild- und Text­programme kaiser­licher Mün­zen doch als Träger teils diffiziler Stra­tegien kaiser­licher Herrschafts­legitimierung fungieren. Gerade dem Porträt des Herrschers auf dem Avers kam hier eine be­sondere Be­deutung zu. Die knapp 4.700 Münzen der Samm­lung Roth bieten in dieser Hinsicht viel­fältiges Anschauungs­material. Auf den folgenden Seiten soll eine besonders interessante Porträt­gestaltung näher in den Blick genommen werden: Das Herrscher­porträt des Kai­sers Julian (reg. 361–363), das sich durch einen erstaun­lich schnell wachsenden Bart aus­zeichnet. (dn)