eMuseum
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[Online-Ausstellung] '30 Jahre Sammlung Roth'
- 1. Begrüßung und Einführung
- 2. Der Tresor wird geöffnet
- 3. Ein Film zur Einführung
- 4. Ein historischer Rundgang
- 5. Die Highlights der Sammlung
- 6. Experten im Gespräch (Videos)
- 7. Münzen als Medien
- 8. Forschung und Lehre
- 9. 3D-Modellierung
- 10. Ein interaktiver Zugang
- 11. Das 'Making of'
- 12. Glossar
- 13. Bibliografie
- 14. Dank und Impressum
Highlights der Sammlung Roth
Hellenistische Tradition
Das Porträt Konstantins mit aufwärtsgerichtetem Blick geht auf das typische hellenistische Herrscherporträt zurück. Die drei oben abgebildeten Replikate (Galvanos) antiker Tetradrachmen, die sich in den numismatischen Sammlungen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf finden, zeigen das hellenistische Porträt in verschiedenen Spielarten. Zwar variiert die Kopfbedeckung: links mit einem Löwenkopffell, das an Herkules erinnert, mittig mit Widderhörnern, die auf Zeus/Ammon verweisen, rechts mit einfachem Banddiadem, dem wichtigsten hellenistischen Herrscherinsigne. Der Blick ist aber jeweils visionär leicht nach oben gerichtet, und wie beim konstantinischen Porträt, so ist auch hier kein Gewand zu sehen: Die angedeutete Nacktheit bringt heroenhafte Halbgöttlichkeit zum Ausdruck. Die Gesichtszüge sind zudem in apollinisch-unvergänglicher Jugendhaftigkeit dargestellt, auch dieses Merkmal wurde später von Konstantin aufgegriffen. Der konstantinische Argenteus geht demnach auf eine Darstellungstradition zurück, die mehr als ein halbes Jahrtausend bis zu Alexander dem Großen zurückreichte. Wie deutlich sich dieser Porträttyp von der typischen römischen Darstellungsweise unterschied, an der sich auch die Münzprägung Konstantins fast durchgängig orientiert hat, wird auf der nächsten Seite gezeigt. (dn)